
Mit dem Bongo-Mog in Sardinien
Ein Reisebericht
Die Fahrt zur Fähre in Livorno
Herzlich willkommen zu unserem Reiseabenteuer!
Diesmal haben wir uns bewusst dazu entschlossen, es langsamer angehen zu lassen – nicht nur aus der Notwendigkeit heraus, sondern auch, um die wohltuende Entschleunigung zu genießen. Unser treuer Begleiter auf dieser Reise ist der Unimog, der uns mit seiner Geländetauglichkeit und Flexibilität die Freiheit gibt, unsere Reise so zu gestalten, wie wir es möchten.
Es ist Anfang Juli, und Deutschland erfreut sich bereits seit einiger Zeit an Temperaturen über 25°C. Mit dem Wissen, dass uns in Sardinien täglich über 30°C erwarten, machen wir uns mit Vorfreude auf den Weg. Unser erster Halt führt uns knapp hinter München auf einen kleinen Parkplatz. Und das ist es, was das Reisen mit dem Unimog so besonders macht – die Freiheit, überall anzuhalten und die Umgebung in vollen Zügen zu genießen.
Das unberechenbare Wetter in Deutschland, das die ganze Nacht über starken Regen brachte, war etwas, womit wir nicht gerechnet hatten. Dennoch konnten wir gut schlafen und setzten unsere Reise am nächsten Morgen in Richtung Österreich fort.
Nach stundenlanger Autofahrt erreichten wir schließlich unseren ersten Stop in Italien. Früher wären wir an diesem Ort einfach vorbeigefahren, auf dem Weg zur Fähre oder zu unserem Zielort. Doch dieses Mal entschieden wir uns, hier anzuhalten. Ein atemberaubender Ort mitten in den malerischen Weinbergen der Toskana wurde unser Schlafplatz für die Nacht. Ein Spaziergang mit Oskar, gefolgt von einem köstlichen Abendessen, ließ uns die Schönheit der Umgebung in vollen Zügen genießen. Die frische Abendluft trug zur Entspannung bei, und so gingen wir zufrieden ins Bett.
Der nächste Morgen brach an, und wir setzten unsere Reise in Richtung Livorno fort. Oskar schien sich nicht entscheiden zu können, wo er sich am wohlsten fühlen würde. Zwischen der Kabine und dem Fahrerhaus hin- und herwandern. In diesem Moment schätzten wir den Durchstieg in unserem Unimog umso mehr.
Als die Mittagssonne gnadenlos brannte und wir dringend eine Abkühlung brauchten, fanden wir einen malerischen Picknickplatz an einem Fluss. Anfangs waren wir etwas verunsichert, als die Straße immer schmaler wurde und wir uns fragten, ob wir den Platz überhaupt erreichen könnten. Doch unser Unimog meisterte die Herausforderung mit Leichtigkeit. Am Fluss angekommen, gönnten wir uns eine erfrischende Pause, und Oskar wagte seine ersten Schwimmversuche.
Am Abend bevor es auf die Fähre geht stehen wir in der nähe von Livorno auf einem verlassenen Parkplatz neben einem Spielplatz und freuen uns über unser näherkommendes Ziel. Zwei tage sind nun vergangen als wir in Fensterbach los gefahren sind.
Unser Unimog reihte sich zwischen Wohnmobilen, umgebauten Sprintern und Autos mit Bootsanhängern ein. Überraschenderweise war die Fähre nur halb besetzt.
In Olbia angekommen fahren wir erstmal aus diesem Getümmel raus bis wir einen kleinen Supermarkt entdecken und holen uns Lebensmittel für die ersten Tage.
Tag 1-2:
Unser erster Stopp auf Sardinien ist eine kleine Bucht in der Nähe von Olbia. Bewusst gewählt um nach der Ankunft nicht weit zu fahren. Wir erwarten nichts Besonderes. Wir wissen Strände in der Nähe der Hafenstadt sind meist sehr voll und nicht die schönsten.
Als wir am Abend gegen 18 Uhr den Strand erreichen, werden wir angenehm überrascht. An diesem Ort finden wir nur einige wenige einheimische Tagesgäste und ein Paar deutsche Mädels, die mit ihrem ausgebauten Sprinter hier Rast gemacht haben. Wir beschließen, einen kurzen Spaziergang am Strand zu unternehmen und kommen mit den Mädels ins Gespräch. Die entspannte Atmosphäre und das klare Wasser überzeugen uns schnell davon, hier zu bleiben.
Matthias kann am Abend endlich sein neuen Grill ausprobieren und wir Grillen unser frisch gekauftes Abendessen. Am nächsten morgen entscheiden wir uns spontan noch eine weitere Nacht dort zu verbringen und genießen die Sonnenstrahlen und das kühlende Wasser.

Tag 3-4:
Da langsam unser erster Einkauf zur neige geht und uns auch die Reiselust wieder packt fahren wir weiter. Nach einem weiteren Einkauf und vollgepackt mit leckeren Italienischen Lebensmitteln düsen wir Richtung Süden.
Auf park4night haben wir einen Strand entdeckt der aufgrund von schwerer Zugänglichkeit ziemlich schlecht bewertet ist. Wir fahren dort hin und haben irgendwann kein Empfang mehr. Als wir plötzlich vor einem komplett vollen Strand stehen sind wir erstmal verwirrt und fragen uns ob wir uns verfahren habe.
Das kann nicht der Strand sein denken wir uns und fahren ein Stück zurück, als wir dann eine kleinen schmalen weg entdecken sind wir uns sicher, dass ist der richtige weg.
Doch nach ca. 500m ist der Weg zu ende, genervt über die neuen Kratzer im Lack und etwas enttäuscht drehen wir um und fahren wieder raus. Nach 15 min Landstraßen haben wir wieder Empfang und überlegen wo es nun hin gehen soll.
Nach kurzer Überlegung lässt Matthias einfach nicht locker. Er findet einen Wickilog Eintrag zu der Route zum Strand und wir versuchen es doch noch einmal. Also alles wieder zurück denke ich mir, nagut dann los.
An der Route angekommen müssen wir wieder durch dichtes Gebüsch fahren aber der weg wird nach ein paar Meter besser. Dann entdecken wir endlich die Wasserdurchfahrt die in der Beschreibung stand.
Das Wasser hat einen niedrigen Pegel und somit fühlt es sich mit dem Unimog an wie durch eine Pfütze zu fahren. Kurz nach der Wasserdurchfahr erreichen wir den Strand und können es kaum glauben.
Kilometer lang weißer Sand, Türkisblaues Wasser, kaum Menschen. Es fühlt sich bisschen an wie in der Karibik. Wir sind super Glücklich über unsere Entscheidung es nochmal zu probieren und bleiben dort erstmal 2 Tage stehen.
Tag 5:
Seit 7 Tagen sind wir nun Unterwegs und so langsam geht unser Wasser zur Neige. Die letzten Tage waren wir auch nicht sparsam damit, da wir auch wussten das es auf Sardinien immer möglich ist Wasser aufzufüllen. Wir haben insgesamt 2 Tanks mit 177L Wasser in unserm Unimog und erstaunt wie lange uns das Wasser reicht. Wir fahren weiter um wieder Lebensmittel einzukaufen, den Tank voll zu machen und irgendwo Wasser aufzufüllen.
Punkt eins und zwei war kein Problem aber irgendwie fanden wir einfach kein Wasser. Es war Mittag und es hatte gefühlt alles geschlossen. Nachdem wir mehrmals bei Tankstellen angehalten sind und alle Wasserhähne zu waren entschieden wir uns einfach weiter zu fahren. Meist (so kennen wir es von Sardinien) findet man in der Bergen eine Quelle.
Wir fahren eine kleine route aus dem Trackbook zur Römerbrücke, dort gibt es eine Wasserdurchfahrt die wir natürlich nehmen. Auch hier kein Problem für den Unimog, mit einer möglichen Watttiefe von 1,10m ist auch diese Wasserdurchfahrt ein Kinderspiel. Nach der Wasserdurchfahrt kommt eine ziemlich ausgewaschene Straße mit tiefen löchern doch auch hier fährt der Unimog kinderleicht durch.

Unser nächstes Ziel war ein Bergpass mit einem 180° Ausblick. Auf dem Weg dorthin sollte es eine Wasserquelle geben und wir waren zuversichtlich dort Wasser auffüllen zu können. Laut Google Maps führten zwei Wege zum Pass nach oben und ich entscheide mich für den Weg mit weniger Serpentinen. Leider war das keine gute Idee, wir fuhren 30 min lang durch sehr enge und ausgewaschene Wege. Für den Unimog kein Problem den er Schiebt einfach alles zur Seite.
Der Weg wurde immer rauer und Matthias dachte sich schon das es eventuell der Falsche weg sein könnte. Da sich aber umdrehen nicht lohnt fuhren wir weiter. Als wir dann an einer alten Teerstraße rauskamen waren wir uns sicher, dass wir den falschen Weg gefahren sind.
Nach einer kurzen Verschnaufpause fuhren wir weiter und der Gipfel kam näher. Nach kurzer zeit erreichten wir die Wasserquelle und es fühlt sich an wie eine Oase mitten in der Wüste. Matthias nutzte die Gelegenheit und spritzte gleich den Unimog komplett ab und nahm eine erfrischende Dusche. Wir füllten die Tanks wieder auf und fuhren weiter.
Leider wurde der Weg immer schmaler und schmaler, ich fühle mich an den Klippen nicht mehr Wohl und wir waren uns sicher das die Straße unsere 7,5 Tonnen nicht tragen wird. Somit entschieden wir umzudrehen und die Auffahrt abzubrechen. Wir verbrachten die Nacht an einem schönen Aussichtspunkt und genossen die frische Luft in den Bergen.



Tag 6-7:
Am nächsten morgen fuhren wir weiter Richtung Süden. Wir versuchten nochmal eine strecke aus dem Trackbook und brechen wieder ab. Die Wege sind jetzt im Hochsommer alle sehr zugewachsen und die Gebüsche zerkratzen uns den ganzen Lack. Wir waren etwas enttäuscht und genervt von der Situation und fuhren weiter zum Pinienstrand. Dort machten wir es uns gemütlich und verbrachten zwei schöne Tage in der Hängematte.


Tag 8-10:
Auf dem Weg weiter Richtung Süden fuhren wir durch Cagliargi durch und gingen in einem Baumarkt einkaufen. Die Temperaturen stiegen immer höher und wir brauchen dringend einen Ventilator. Die nächsten Tage sollte es über 40Grad bekommen und wir haben keine Klimaanlage im Unimog verbaut.
Ganz ehrlich wer rechnet denn schon damit, dass man im Urlaub die Heißeste Woche des Jahres erwischt. Das nenne ich mal Pech aber ja gut da müssen wir jetzt durch.
Nach einer schönen Nacht in der Nähe von Cagliargi ging es dann weiter zum Weltkulturerbestrand im Westen von Sardinien. Dort ankommen hatte es mittlerweile über 43Grad und wir wollten nur noch so schnell wie möglich ins Wasser springen. Der weg zum Wasser fühlt sich an wie durch eine Wüste. Wir trugen Oskar über den Sand, weil er sich sonst die Pfoten verbrannt hätte. Wie blieben den ganzen Tag am Strand und kehrten spät abends zurück zum Unimog.
Die Außendusche an unserm Unimog war in diesen Tagen Goldwert. Es hatte abends um 20 Uhr immer noch über 30Grad. Somit konnten wir nicht viel unternehmen außer uns kurz abzuduschen unseren Fisch zu Grillen und den Abend ausklingen zu lassen. Wir verbrachten noch einen weiteren Tag am Strand ohne uns viel zu bewegen.
Als am nächsten Tag die Sonne so langsam verschwand machten wir uns auf den Weg zum Roten Fluss um dort ein paar schöne Bilder vom Unimog zu machen. Der Boden war aber so extrem aufgeheizt und ich bekam fast einen Hitzeschlag. Es war kaum möglich längere Zeit in dieser Gegend zu verbringen. Wir entschieden uns dann weiter zu fahren und konnten ein schönen Platz an den Klippen zum übernachten finden.



Tag 11:
Um die kühlen Morgenstunden zu nutzen standen wir früh auf und fuhren nochmal zurück zum Roten Fluss. Nach ein paar Bildern und Videos ging es dann aber weiter.
Wir fuhren durch die Verlassenen Mienendörfer und ließen uns von der Atmosphäre beeindrucken.
Ich entdeckte einen schönen Picknickplatz in der nähe und wir machen uns auf dem Weg dorthin.
Als wir dort ankommen, sind wir fasziniert. Ein riesiger Picknickplatz, mit mehreren Grillstellen und Holzbänken und mitten auf der Wiese stehen drei Wildpferde und genießen ihr Grass. Wir sind mal wieder komplett alleine an diesem Ort und wundern uns schon ein Bisschen das egal wo wir hin kommen kaum oder Garnichts los ist.
Wir füllten mal wieder unser Wasser auf, kochten uns ein schönes Mittagessen und machten einen langes Mittagsschläfchen. Am späten Nachmittag fuhren wir weiter zu unserem nächsten Stopp. Es soll einer der schönsten Strände auf Sardinien sein. Wir fanden den Strand nicht so toll da er total überlaufen war von anderen Campern, die auch deutlich Campingverhalten zeigten.
Obwohl es eindeutig zu erkennen war das es an diesem Strand verboten ist zu Campen und die Polizei auch zum Kontrollieren kommt.
Aber aus irgendeinem Grund den wir nicht verstanden haben wird es aber trotzdem toleriert. Da es spät am Abend war entschieden wir für eine Nacht dort zu bleiben. Wir kochten diesen Urlaub das erste mal drinnen auf unserem Dieselkochfeld und waren recht zufrieden damit.



Tag 12-14:
Nach einem schnellen Kaffee am Strand fuhren wir direkt weiter die Westküste entlang. Gegen Mittag erreichen wir unseren nächsten Stopp.
Eine Schöne Bucht mit sehr anspruchsvollem Offroad weg. Der weg war sehr ausgewaschen und hatte teilweise sehr tiefe Löcher. Matthias freut sich wie ein Schnitzel. Endlich eine sehr anspruchsvolle strecke für den Fahrer und ohne Kratzer im Lack.
Bei manchen Schräglagen musste ich einfach nur die Augen zu machen sonst hätte ich geschrien. Aber wir kahmen gut und ohne Schäden an der Bucht an und waren begeistert. Es hatte sich wirklich gelohnt.
Eine schöne Bucht mit ein paar Wanderern und Boten die zum Schnorcheln oder Fischen herkamen. Wir waren das einzige Auto für den restlichen Tag und gen0ßen die Ruhe.
Wir blieben hier für zwei Tage bevor es wieder weiter in den Norden ging.



Tag 15:
Nach zwei Tagen in völliger Ruhe fuhren wir weiter und unser Ziel war ganz im Norden die kleine Stadt Stintino. Wir wollten in den Norden, da es dort laut Wetterbericht etwas kühler sein sollte. Als wir dort angekommen sind ist uns klar geworden wo alle Touristen sind. Die Strände und Straßen waren total überfüllt. Wir fühlten uns fehl am Platz und führen raus aus der Touristenstadt an den Nördlichsten Punkt. Direkt an den Klippen standen noch andere Camper. Die Aussicht war sehr schön und das Wasser Glasklar. Matthias ist die Klippen runter gestiegen und ist schnorcheln gegangen. Wir blieben dort eine Nacht stehen und fuhren am nächsten Tag direkt weiter.

Tag 16:
Nach mehreren Stunden die Nordküste entlang fanden wir einen schönen Platz für eine Nacht. In der Nähe von La Ciaccia führte uns ein schmaler weg die Küste entlang direkt zu einen schönen Platz mit Meerblick. Am nächsten morgen stiegen wir die Felsen runter und beobachteten einheimische beim fischen und Muscheln sammeln. Nach dem Frühstück ging es dann auch schon weiter Richtung Olbia.

Tag 17:
Gegen Mittag kamen wir in Olbia an und bereiten uns auf die Rückreise vor. Noch einmal die Italienischen Köstlichkeiten auffüllen und Proviant für die Rückreise vorbereiten.
Wir verbrachten noch eine Nacht an unserem Startpunkt und fuhren am nächsten morgen direkt zur Fähre um die Heimreise anzutreten.
Zusammenfassung
Zusammengefasst war es eine anstrengende aber dennoch tolle reise. Wir hatten alles was zu so einem Urlaub dazu gehört. Spaß, Entspannung, Action, Sonne und Meer. Die Vorteile beim reisen mit dem Bongo-Mog sind vor allem die Geländefähigkeit aber auch die Größe des Fahrzeugs. Der Bongo-Mog kämpft sich mit Leichtigkeit durch verschiedenes Gelände ob Sand, Stein oder Wasser durch. Durch die Länge von nur 6m und der höhe von 3m sind wir deutlich kleiner wie manch ein Sprinter. Somit hatten wir auf Sardinien kein Problem kleine Bergdörfer zu durchqueren oder auch unter kleine Brücken durch zu fahren.
Leider konnten wir das Innere des Landes diesmal nicht wirklich genießen. Es war einfach viel zu Heiß. Die Hitze hat sich so aufgestaut das es nur an den Küsten einigermaßen auszuhalten war.
Für uns war diese Reise ein Test in sicherer Umgebung. Wir wollten wissen wie viel Komfort uns der Unimog gibt. Nach dieser Reise sind wir uns sicher, dass wir mit unserem Bongo-Mog auch längere zeit ohne Probleme unterwegs sein können. Der Unimog hat uns bei der Extremen Hitze niemals im Stich gelassen, wir hatten genug Stauraum und Komfort. Wir konnten uns draußen aufhalten sowie auch ohne Probleme drinnen. Wir hatten immer genug Wasser und Strom. Alles in einem ist es für uns der Perfekte Weg-Begleiter. Aber sind wir mal ehrlich das muss ich jetzt ja sagen. 🙂
Reiseroute
