
16 Tage Autark mit dem Bongo-Mog in Sardinien
Ein Reisebericht
Die Fahrt zur Fähre in Livorno
Herzlich willkommen zu unserem Reiseabenteuer!
Diesmal haben wir uns bewusst dazu entschlossen, es langsamer angehen zu lassen – nicht nur aus der Notwendigkeit heraus, sondern auch, um die wohltuende Entschleunigung zu genießen. Unser treuer Begleiter auf dieser Reise ist der Unimog, der uns mit seiner Geländetauglichkeit und Flexibilität die Freiheit gibt, unsere Reise so zu gestalten, wie wir es möchten.
Es ist Anfang Juli, und Deutschland erfreut sich bereits seit einiger Zeit an Temperaturen über 25°C. Mit dem Wissen, dass uns in Sardinien täglich über 30°C erwarten, machen wir uns mit Vorfreude auf den Weg. Unser erster Halt führt uns knapp hinter München auf einen kleinen Parkplatz. Und das ist es, was das Reisen mit dem Unimog so besonders macht – die Freiheit, überall anzuhalten und die Umgebung in vollen Zügen zu genießen.
Das unberechenbare Wetter in Deutschland, das die ganze Nacht über starken Regen brachte, war etwas, womit wir nicht gerechnet hatten. Dennoch konnten wir gut schlafen und setzten unsere Reise am nächsten Morgen in Richtung Österreich fort.
Nach stundenlanger Autofahrt erreichten wir schließlich unseren ersten Stop in Italien. Früher wären wir an diesem Ort einfach vorbeigefahren, auf dem Weg zur Fähre oder zu unserem Zielort. Doch dieses Mal entschieden wir uns, hier anzuhalten. Ein atemberaubender Ort mitten in den malerischen Weinbergen der Toskana wurde unser Schlafplatz für die Nacht. Ein Spaziergang mit Oskar, gefolgt von einem köstlichen Abendessen, ließ uns die Schönheit der Umgebung in vollen Zügen genießen. Die frische Abendluft trug zur Entspannung bei, und so gingen wir zufrieden ins Bett.
Der nächste Morgen brach an, und wir setzten unsere Reise in Richtung Livorno fort. Oskar schien sich nicht entscheiden zu können, wo er sich am wohlsten fühlen würde. Zwischen der Kabine und dem Fahrerhaus hin- und herwandern. In diesem Moment schätzten wir den Durchstieg in unserem Unimog umso mehr.
Als die Mittagssonne gnadenlos brannte und wir dringend eine Abkühlung brauchten, fanden wir einen malerischen Picknickplatz an einem Fluss. Anfangs waren wir etwas verunsichert, als die Straße immer schmaler wurde und wir uns fragten, ob wir den Platz überhaupt erreichen könnten. Doch unser Unimog meisterte die Herausforderung mit Leichtigkeit. Am Fluss angekommen, gönnten wir uns eine erfrischende Pause, und Oskar wagte seine ersten Schwimmversuche.
Am Abend bevor es auf die Fähre geht stehen wir in der nähe von Livorno auf einem verlassenen Parkplatz neben einem Spielplatz und freuen uns über unser näherkommendes Ziel. Zwei tage sind nun vergangen als wir in Fensterbach los gefahren sind.
Unser Unimog reihte sich zwischen Wohnmobilen, umgebauten Sprintern und Autos mit Bootsanhängern ein. Überraschenderweise war die Fähre nur halb besetzt. Uns war bewusst, dass die Sitzplätze begrenzt waren, da wir zuvor schon einmal mit unserem Jeep und Dachzelt auf Sardinien gewesen waren. Daher schnappten wir uns unsere Campingstühle, Oskar und einen Rucksack mit Proviant, um die bevorstehenden 8 Stunden auf der Fähre entspannt zu überstehen.
In Olbia angekommen fahren wir erstmal aus diesem Getümmel raus bis wir einen kleinen Supermarkt entdecken und holen uns Lebensmittel für die ersten Tage.
Tag 1-2:
Unser erster Stopp auf Sardinien ist eine kleine Bucht in der Nähe von Olbia. Bewusst gewählt um nach der Ankunft nicht weit zu fahren. Wir erwarten nichts Besonderes. Wir wissen Strände in der Nähe der Hafenstadt sind meist sehr voll und nicht die schönsten.
Als wir am Abend gegen 18 Uhr den Strand erreichen, werden wir angenehm überrascht. An diesem Ort finden wir nur einige wenige einheimische Tagesgäste und ein Paar deutsche Mädels, die mit ihrem ausgebauten Sprinter hier Rast gemacht haben. Wir beschließen, einen kurzen Spaziergang am Strand zu unternehmen und kommen mit den Mädels ins Gespräch. Die entspannte Atmosphäre und das klare Wasser überzeugen uns schnell davon, hier zu bleiben.
Matthias kann am Abend endlich sein neuen Grill ausprobieren und wir Grillen unser frisch gekauftes Abendessen. Am nächsten morgen entscheiden wir uns spontan noch eine weitere Nacht dort zu verbringen und genießen die Sonnenstrahlen und das kühlende Wasser.

Tag 3-4:
Da langsam unser erster Einkauf zur neige geht und uns auch die Reiselust wieder packt fahren wir weiter. Nach einem weiteren Einkauf und vollgepackt mit leckeren Italienischen Lebensmitteln düsen wir Richtung Süden.
Auf park4night haben wir einen Strand entdeckt der ziemlich schlecht bewertet ist da dieser schwer zugänglich ist. Wir fahren dort hin und haben irgendwann kein Empfang mehr. Als wir plötzlich vor einem komplett vollen Strand stehen sind wir erstmal verwirrt und fragen uns ob wir uns verfahren habe.
Das kann nicht der Strand sein denken wir uns und fahren ein Stück zurück, als wir dann eine kleinen schmalen weg entdecken sind wir uns sicher, dass ist der richtige weg.
Doch nach ca. 500m ist der Weg zu ende, genervt über die neuen Kratzer im Lack und etwas enttäuscht drehen wir um und fahren wieder raus. Nach 15 min Landstraßen haben wir wieder Empfang und überlegen wo es nun hin gehen soll.
Nach kurzer Überlegung lässt Matthias einfach nicht locker. Er findet einen Wickilog Eintrag zu der Route zum Strand und wir versuchen es doch noch einmal. Also alles wieder zurück denke ich mir, nagut dann los.
An der Route angekommen müssen wir wieder durch dichtes Gebüsch fahren aber der weg wird nach ein paar Meter besser. Dann entdecken wir endlich die Wasserdurchfahrt die in der Beschreibung stand.
Das Wasser hat einen niedrigen Wasserstand und somit ist es für den Unimog wie durch eine Pfütze zu fahren. Kurz nach der Wasserdurchfahr erreichen wir den Strand und können es kaum glauben.
Kilometer lang weißer Sand, Türkisblaues Wasser, kaum Menschen. Es fühlt sich bisschen an wie in der Karibik. Wir sind super Glücklich über unsere Entscheidung es nochmal zu probieren und bleiben dort erstmal 2 Tage stehen.
Tag 5:
Seit 7 Tagen sind wir nun Unterwegs und so langsam geht unser Wasser zur Neige. Die letzten Tage waren wir auch nicht sparsam mit dem Wasser, da wir auch wussten das es auf Sardinien immer möglich ist wasser aufzufüllen. Wir haben insgesamt 2 Tanks mit 177L Wasser in unserm Unimog und erstaunt wie lange uns das Wasser reicht. Wir fahren weiter um wieder Lebensmittel einzukaufen, den Tank voll zu machen und irgendwo Wasser aufzufüllen.
Punkt eins und zwei war kein Problem aber irgendwie finden wir einfach kein Wasser. Es ist Mittagszeit und es hat gefühlt alles geschlossen. Nachdem wir mehrmals bei Tankstellen angehalten sind und alle Wasserhähne zu waren entschieden wir uns einfach weiter zu fahren. Meist (so kennen wir es von Sardinien) findet man in der Bergen eine Quelle.
Wir fahren eine kleine route aus dem Trackbook zur Römerbrücke, dort gibt es eine Wasserdurchfahrt die wir natürlich nehmen. Auch hier kein Problem für den Unimog, mit einer möglichen Watttiefe von 1,10m ist auch diese Wasserdurchfahrt ein Kinderspiel. Nach der Wasserdurchfahrt kommt eine ziemlich ausgewaschene Straße mit tiefen löchern doch auch hier fährt der Unimog kinderleicht durch.

Unser nächstes Ziel ist ein Bergpass mit einem 360 Ausblick. Auf dem Weg dorthin soll es eine Wasserquelle geben und wir sind zuversichtlich das wir dort Wasser auffüllen können. Es gibt laut google Maps zwei Wege zum Pass nach oben und ich entscheide mich für den Weg mit weniger Serpentinen. Leider war das keine gute Idee, wir fahren 30 min lang durch sehr enge und ausgewaschene Wege. Für den Unimog kein Problem den er Schiebt einfach alles zur Seite.
Der Weg wird immer rauer und Matthias denkt sich schon das es eventuell der Falsche weg sein könnte. Da sich aber umdrehen nicht lohnt ziehen wir es durch und fahren weiter. Als wir dann an einer alten Teerstraße rauskommen sind wir uns sicher dieser Weg wäre einfacher gewesen.
Nach einer kurzen Verschnaufpause fahren wir weiter und der Gipfel kommt näher. Nach kurzer zeit erreichen wir die Quelle und es fühlt sich an wie eine Oase mitten in der Wüste. Matthias nutzt die Gelegenheit und spritzt gleich den Unimog komplett ab und nimmt eine erfrischende Dusche. Wir füllen die Tanks wieder auf und fahren weiter.
STrasse nicht 7,5 tonnen nicht geschafft. Leider wird der Weg immer schmaler und schmaler, ich fühle mich an den Klippen nicht Wohl und wir brechen die Auffahrt wieder ab. Wir verbringen die Nacht an einem schönen Aussichtspunkt und genießen die frische Luft.



Tag 6-7:
Am nächsten morgen fahren wir weiter Richtung Süden. Wir versuchen nochmal eine strecke aus dem Trackbook und brechen wieder ab. Die Wege sind jetzt im Hochsommer alle sehr zugewachsen und die Gebüsche zerkratzen uns den ganzen Lack. Wir sind genervt und fahren weiter zum Pinienstrand. Dort verbringen wir zwei schöne Tage in der Hängematte und Oskar lernt so langsam das Schwimmen.


Tag 8-10:
Auf dem Weg weiter Richtung Süden fahren wir durch Cagliargi durch und gehen in einem Baumarkt einkaufen. Die Temperaturen steigen immer höher und wir brauchen dringend einen Ventilator. Die nächsten Tage soll es über 40Grad bekommen und wir haben keine Klimaanlage im Unimog. Ganz ehrlich wer rechnet denn schon damit, dass man im Urlaub die Heißeste Woche des Jahres erwischt. Das nenne ich mal Pech aber ja gut da müssen wir jetzt durch.
Nach einer schönen Nacht in der Nähe von Cagliargi fahren wir am nächsten morgen zum Weltkulturerbestrand im Westen von Sardinien. Als wir dort ankommen hat es mitlerweile über 43Grad und wir wollen nur noch ins Wasser springen. Der weg zum Wasser fühlt sich an wie durch eine Wüste. Wir müssen Oskar tragen, weil er sich sonst die Pfoten verbrennen würden. Wie bleiben den ganzen Tag am Strand und kehren spät abends zurück zum Unimog. Ich bin immer wieder sehr froh über unsere Aussendusche. Es hat abends um 20 Uhr immer noch über 30Grad. Wir Duschen uns und Grillen den Fisch der uns am Tag davor von Anglern geschenkt wurde. Wir verbringen noch einen Tag am Strand und bewegen uns kaum.
Am Abend versuchen wir ein Paar Bilder im Roten Fluss zu machen aber es ist alles extrem aufgeheizt und ich bekomme langsam einen Hitzeschlag. Wir entscheiden uns im Dorf nebenan eine Pizza essen zu gehen und brechen das Fotoshooting ab. Wir verbringen die Nacht an den Klippen.

Tag 11:
Um die kühlen Morgenstunden zu nutzen stehen wir früh auf und fahren nochmal zurück zum Roten Fluss. Nach ein paar Bildern und Videos geht es weiter.
Wir fahren über die Verlassenen Mienendörfer und lassen uns von der Atmosphäre beeindrucken.
Ich entdecke einen schönen Picknickplatz in der nähe und wir machen uns auf dem Weg dorthin.
Als wir dort ankommen sind wir fasziniert. Ein riesiger Picknickplatz, mit mehreren Grillstellen und Holzbänken und mitten auf der Wiese stehen drei Wildpferde und genießen ihr Grass. Wir sind mal wieder komplett alleine an diesem Ort und wundern uns schon ein Bisschen das egal wo wir hin kommen kaum oder Garnichts los ist.
Wir füllen mal wieder unser Wasser auf, kochen uns ein schönes Mittagessen und machen einen langen Mittagsschlaf. Am späten Nachmittag fahren wir weiter zu unserem nächsten Stopp. Es soll einer der schönsten Strände auf Sardinien sein. Wir finden den Strand nicht so toll und fühlen uns auch nicht ganz Wohl. Überall stehen Wohnmobile aber auch parken verboten Schilder. Da es spät am Abend ist entscheiden wir da zu bleiben und sprechen kurz mit einer Italienerin.
Laut ihr ist es kein Problem hier zu stehen aber man darf kein Campingverhalten zeigen. Die Polizei kommt zwar vorbei sagt dann aber nichts. Das erste Mal diesen Urlaub benutzen wir die Küche im Innenbereich und Essen auch im Unimog um kein Campingverhalten zu zeigen. Aber mit der offenen Panoramaklappe fühlt es sich fast so an wie Draußen zu sein.



Tag 12-14:
Nach einem schnellen Kaffee am Strand fahren wir direkt weiter die Westküste entlang. Gegen Mittag erreichen wir unseren nächsten Stopp.
Eine Schöne Bucht mit sehr anspruchsvollem Offroad weg dort hin. Der weg ist sehr ausgewaschen und hat teilweise sehr tiefe Löcher. Matthias freut sich wie ein Schnitzel. Endlich eine sehr anspruchsvolle strecke für den Fahrer und ohne Kratzer im Lack.
Bei manchen Schräglagen muss ich einfach nur die Augen zu machen sonst würde ich schreien. Aber wir kommen gut und ohne Schäden an der Bucht an und sind begeistert. Es hat sich wirklich gelohnt.
Eine schöne Bucht mit ein paar Wanderern und Boten die zum Schnorcheln oder Fischen hergekommen sind. Wir sind das einzige Auto für den restlichen Tag und genießen die Ruhe.
Wir bleiben hier für zwei Tage bevor es wieder weiter in den Norden geht.


Tag 15:
Nach zwei Tagen in völliger Ruhe fahren wir weiter und unser Ziel ist Stintino. Wir wollten in den Norden, da es dort laut Wetterbericht etwas kühler sein sollte. Als wir dort angekommen sind ist uns klar geworden wo alle Touristen sind. Die Strände und Straßen waren total überfüllt. Wir fühlten uns fehl am Platz und führen raus aus der Touristenstadt an den Nördlichsten Punkt. Direkt an den Klippen standen noch andere Camper. Die Aussicht war sehr schön und das Wasser Glasklar. Matthias ist die Klippen runter gestiegen und ist schnorcheln gegangen. Wir blieben dort eine Nacht stehen und fuhren am nächsten Tag direkt weiter.
Tag 16:
Nach mehreren Stunden die Nordküste entlang fanden wir einen schönen Platz für eine Nacht. In der Nähe von La Ciaccia führte uns ein schmaler weg die Küste entlang direkt einen schönen Platz mit Meerblick. Am nächsten morgen stiegen wir die Felsen runter und beobachteten einheimische beim fischen und Muscheln sammeln. Nach dem Frühstück ging es dann auch schon weiter Richtung Olbia.
Tag 17:
Gegen Mittag kommen wir in Olbia an und bereiten uns auf die Rückreise vor. Noch einem die Italienischen Köstlichkeiten auffüllen und Proviant für die Rückreise vorbereiten.
Wir verbringen noch eine Nacht an unserem Startpunkt und fahren am nächsten morgen direkt zur Fähre um die Heimreise anzutreten.
Zusammenfassung
Zusammengefasst war es eine anstrengende aber dennoch tolle reise. Wir hatten alles was zu so einem Urlaub dazu gehört. Spaß, Entspannung, Action, Sonne und Meer. Die Vorteile beim reisen mit unserm Bongo-Mog sind vor allem die Geländefähigkeit aber auch die Größe des Fahrzeugs. Der Bongo-Mog kämpft sich mit Leichtigkeit durch verschiedenes Gelände ob Sand, Stein oder Wasser durch. Durch die Länge von nur 6m und der höhe von 3m sind wir deutlich kleiner wie manch ein Sprinter. Somit hatten wir auf Sardinien kein Problem kleine Bergdörfer zu durchqueren oder auch unter kleine Brücken zu fahren.